Coaching und die Sache mit der Monetisierung

Rumreisen und die Fotos davon auf Instagram posten, ab und an mal ein Werbeprodukt vor die Linse halten und damit meinen Lebensunterhalt verdienen, das würde ich sicher sehr gerne machen. Aber der Schatten, den meine Aversion gegen die ganze Social-Media-Geldmaschine wirft, ist einfach zu groß, um drüber zu springen.
Mein eigentlicher Beruf, Fremdsprachenlehrerin, macht mir sehr viel Spass und wie mir die letzten Jahre zeigten, geht er mir auch nicht allzu schlecht von der Hand. Nur bin ich ein Mensch, der immer neugierig auf mehr ist. Nicht allein deshalb würde ich jetzt gerne die Erkenntnisse, die ich in meiner bisherigen Berufs- und Lebenserfahrung gesammelt habe, mit denen aus meiner Coaching-Ausbildung verbinden und Workshops, Trainings sowie Einzelgespräche anbieten. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, dieses Angebot im Netz zu verbreiten, stieß ich natürlich auf allerhand schlaue Tipps und Tricks in Sachen Marketing-Strategien. Aber genau diese Strategien schlagen ja genau in die Kerbe, die ich so überhaupt nicht nachvollziehen kann. 

Gibt es denn keine Möglichkeit, seinen Service anzubieten und dabei ganz auf die gängigen Marketing-Strategien zu verzichten?

Es gibt doch auch in der realen Welt genügend Verkaufskonzepte, die sich voneinander unterscheiden und trotzdem immer eine bestimmte Gruppe von Menschen ansprechen. Warum denn nicht auch im Netz? Seit einigen Jahren gibt es doch in der Gastronomie und auch in der Kulturbranche Konzepte, bei denen man nach dem Zahl, was es dir wert ist-Prinzip bezahlt. Kann das auch für Coaching-Angebote funktionieren?

Auch bei der Art der Angebote, die man auf Coaching-Seiten so finden kann, fällt mir auf, das sich die Konzepte ständig wiederholen. Es regt sich in mir der Verdacht, dass immer diesselben inhaltlichen Komponenten von den Anbietern gewählt werden, weil sie eben von anderen, vermeintlich erfahreneren Coaches als erfolgversprechend angepriesen werden. Offensichtlich funktionieren sie eben bei vielen Leuten auch. Ich frage mich einfach nur, warum das so ist.

Meine Idealvorstellung wäre es, Coachinginhalte individuell auf die jeweiligen konkreten Bedürfnisse der potentiellen Kunden zu erstellen. Solche sind im Prinzip alle Privatpersonen, die unzufrieden sind mit einem oder mehreren Bereichen ihres Lebens. Beispielsweise, weil es ihnen vorkommt sie befänden sich in einer Sackgasse, was das Berufs- oder Privatleben angeht. Ich kann helfen, die kleinen Stellschrauben zu finden, an denen man nur ein wenig drehen muss, um einen positiven Wandel zu erreichen. Aber nicht nur Privatpersonen sind bei mir an der richtigen Adresse, auch Firmen kann ich definitiv zu einem positiveren Arbeitsklima unter den Mitarbeitern verhelfen oder sie in allen Fragen interkultureller Interaktion zwischen deutschen und spanischen Kooperationspartner zu beraten. Aber wie kann ich Personen ansprechen, die den Mut haben, sich auf ein Konzept einzulassen, das nicht mit zig Jahren erprobter Erfahrung wirbt und nicht auf 978K Likes und Follower verweisen kann bzw. will?

Ich stecke mit meiner Überlegung ganz schön in der Zwickmühle und hoffe auf konstruktive Beiträge in den Kommentaren.

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